Essentielle Alleskönner: Linoleum-Stempel
Dieses Mal soll es um ein künstlerisches Thema gehen, dass zunächst
einmal augenscheinlich nichts mit Literatur und Lesen zu tun hat - in diesem
Post zeige ich euch eine der vielfältigen Möglichkeiten, selbst Stempel
herzustellen: Linoleum-Stempel.
Zunächst einmal braucht ihr diese Materialien:
▪ eine Linoleumplatte (diese gibt es in den verschiedenen Din-Größen)
▪ ein Linoleum-Schnitzmesser mit verschieden großen Messerchen
▪ eine Unterlage (bei mir eine Korkplatte)
▪ einen Cutter
▪ ein Stempelkissen der Farbe eurer Wahl bzw. Acrylfarbe
▪ Papier
▪ einen weißen oder andersfarbig hellen Buntstift (evtl. einen
Radiergummi)
Einige von euch kennen den Linoldruck vielleicht noch aus dem
Kunstunterricht in der Schule, ich gehe im Grunde bei den Stempeln genau so
vor, nur wird das ganze keine komplette Druckplatte, sondern ein einzelnes
Motiv.
Sobald ihr euch ein Stempelmotiv ausgedacht habt, zeichnet ihr es mit
dem weißen Buntstift auf der Linoleumplatte vor. Allzu kleinteiliges wird dabei
zunächst schwierig sein, deshalb empfehle ich, zu Beginn mit einem etwas
simpleren Motiv zu beginnen.
Es erfordert einiges an Kraft, das Motiv mit dem Messerchen aus dem
Linoleum zu schnitzen. Seid deshalb bitte besonders vorsichtig, man rutscht
doch sehr rasch ab und diese Messer sind enorm scharf - glaubt mir, das ist
nichts für jemanden, der dazu neigt, sich leicht zu verletzen (was mich nicht
unbedingt ausschließt, es ist einfach enorme Vorsicht geboten).
Versucht, sofern möglich, platzsparend zu arbeiten, immerhin wird das
Motiv, nachdem ihr es fertig geschnitzt habt, noch mit dem Cutter
ausgeschnitten. Auch das erfordert wieder einiges an Kraft.
Hatte ich erwähnt, dass es hilfreich ist, einen Papierkorb zur Hand zu
haben? Es fallen nämlich einige Linoleumspäne an, beim Schnitzen …
Sobald ihr euer Stempel-Motiv mit dem Cutter von der Platte gelöst
habt, könnt ihr es schon als Stempel nutzen. Allerdings habe ich zuerst die
Kanten noch etwas abgerundet und den Stempel etwas abgestaubt
(Mini-Linoleum-Späne und -Staub).
Dann wird erst mal losgestempelt! Ihr könnt euer Motiv jederzeit noch
verändern, achtet aber darauf, euer Motiv nicht zu zerstören, weil ihr
unabsichtlich zu viel Linoleum wegzuschnitzen.
Es wäre natürlich möglich, eure Stempel noch auf kleine Holzblöcke zu
kleben, ganz professionell wie die, die ihr im Bastelbedarf kaufen könnt. Ich
habe auch mit dem Gedanken gespielt, doch sobald euer Linoleum-Stempel auf
einem Hölzchen ist, könnt ihr nicht mehr so genau sehen, wo ihr euer Motiv beim
Stempeln platziert - ein gravierender Nachteil meiner Meinung nach.
Was ihr alles mit euren neuen Stempeln machen könnt? Nahezu alles (und
damit wären wir auch beim Schnittpunkt zur Literatur)! Lesezeichen,
Ex-Libris-Angaben, Bilder, (Geschenk-)Anhänger, Geschenkpapier, einfach zum
Verzieren, benutzt sie in euren Tage- und Skizzenbüchern oder in allen anderen
Mixed-Media-Projekten!
Ihr fragt euch vielleicht, weshalb gerade Linoleum - nun, es ist absolut die günstigste und zugleich vielfältigste Variante, die auch kleinteiligen Motiven keine Grenzen setzt.
Hier seht ihr dann noch eine Auswahl der Stempel, die ich bisher so hergestellt habe:
Viel Freude beim Stempeln wünscht euch
eure Charlotte.
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